Salicorn (Meeresspargel/Queller)

Eine aromatisch-salzige Wucht von der Küste

Auf den Wattwiesen der nordfranzösischen Atlantikküste, genauer gesagt an der Sommebucht in der Picardie, wächst eine ganz besondere Delikatesse: Salicorn, hierzulande auch "Meeresspargel", oder auf gut Deutsch "Queller" genannt. Das Salzgewächs kann bis zu 40 Zentimeter hoch werden, es wächst mehrgliedrig und hat viele dichte Blattsegmente. In den Gezeitenzonen wird das Salicorn alle sechs Stunden vom Meerwasser überspült und dann wieder für sechs Stunden freigegeben. Der grüne, knackige Meeresspargel kann nur bei Ebbe geerntet werden. Während seines Wachstums reichert er derart viel Meersalz an, dass die Salzkonzentration in der Pflanze schliesslich höher ist als die des Meerwassers.

Die Franzosen nennen Salicorn auch "Passepierre", denn in Nordfrankreich beginnt die Ernte traditionell erst am 29. Juni - dem Namenstag des Heiligen Peter (Pierre). Sie endet Mitte September, denn im Herbst ist das Aroma des Salicorn nicht mehr so schmackhaft. Die Pflanzen darf man nicht ausreissen, weil sie mit ihren Wurzeln einen wichtigen Beitrag zur Befestigung des Wattbodens leisten. Sie müssen vorsichtig abgepflückt werden. Für die Küche eignen sich nur die jungen Pflanzen, die gerade aus der Erde spriessen und noch sehr zart sind.

Zuletzt aktualisiert am 29. Juni 2015 von Tiziano Marinello.

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