Marktbericht vom 2. Oktober 2024
Marktbericht vom 2. Oktober 2024
Marktbericht vom 2. Oktober 2024
Aus der Schweiz und unserem FARM-Netzwerk Halloween Kürbis, Navets gelb & weiss, Winterportulak, Wirz
Aktuelles auf dem MarktBayard Kartoffeln, Steinpilze, Tradivo, Bergamotte, Cedri Zitronen, Clementinen mit Blatt, Johannisbeeren weiss, Kaki Romagnola
Problematisch oder Saisonende Apfel Gravensteiner, Melone Piel del Sapo
Gault Millau 2024
Wieder ist ein Jahr vergangen und die Punkte purzeln erneut. Wir haben mitgefiebert, uns gefreut, allerdings auch manchmal die Stirn gerunzelt. Doch so ist das nun mal und wir sind nur einfache Fans von gutem Essen und coolen Betrieben, keine ausgewiesenen Experten. Aber vielleicht bräuchte es das auch wieder etwas mehr, neben dem knallharten Business und geschalteten Anzeigen. Trotz allem sind wir froh, fast alle Erwähnten im Dunstkreis beliefern zu dürfen. Ihr macht das grossartig! Und nur geil: 18 Punkte für rein Vegetarisches nach Rickenbach. Bravo, Dominik & Team!
Bayard Kartoffeln
Neben den Kartoffeln von Marcel und Fredy, darf man im gleichen Atemzug – mit kleiner Unterbrechung natürlich – kurz darauf immer das stärkehaltige Potpourri der französischen Familie Bayard erwähnen. Mit 100-jährigen Erfahrung, haben auch sie ihre Knollen voll im Griff und bieten ein breites Sortiment für den nicht ganz schmalen Geldbeutel an. Aber es lohnt sich und die gäbe es bei uns sogar overnight und im Anbruch.
Bodenkohlraben & Navets
Benamsung im deutschsprachigen Raum ist oft eine Krux und sorgt bei den erwähnten Vertretern gerne für Fragezeichen bei unserem Innendienst. Man kann es ihnen, bei der Fülle an Begriffen, allerdings auch nicht verübeln. Aber reduzieren wir es doch runter und nennen die weissvioletten Navets der Jahreszeit entsprechend einfach per sofort Herbstrüben und die Gelben Bodenkohlraben, weil sie eine Kreuzung zwischen Kohlrabi und Herbstrübe sind. So einfach ist das.
Steinpilze
Der Handel mit diesem edlen Pilz ist eine emotionale Berg-und-Talfahrt, bei der nicht mal die GM-Verleihung mithalten kann. Entweder sind es Mondpreise oder die manchmal schwamm(erl)ige Verfügbarkeit. Zu trocken, zu nass, zu wenig Lametta. Irgendwas ist halt immer, aber unterm Strich muss man sich bei einem Wildpilz mit Unbequemlichkeiten arrangieren. Aktuell hast du die Wahl zwischen günstiger polnischer Ware, ein paar qualitative Abstriche inklusive, und den noch teuren Bulgaren, die aber bald das Preisniveau drücken dürften.
Winterportulak
FAKE-Portulak!!1!11! Ok, das ist natürlich etwas übertrieben. Aber botanisch haben der allerechteste Sommerportulak und das Postelein überhaupt nichts gemein. Zwei unterschiedliche Pflanzen, die beide irgendwann aus Annehmlichkeit Portulak genannt wurden. Verwirrung kann so einfach sein. Aber klimatisch kommen sie sich nicht in die Quere, das macht das Angebot einfacher. Denn der beliebtere Kubaspinat mag es kühler und kommt erst unter 12 Grad voll auf Touren.
Cedri Zitronen
Zusammen mit Pampelmuse und Mandarine, stellt die Zitronatzitrone die saure Dreifruchtigkeit dar, aus der sich alle anderen Agrumen entwickelt haben, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Das Urgewächs sieht man ihr auch an. Dieser Neandertaler am Baum erinnert eher an den Anfang einer Idee von Frucht. Aber mit so einem fetten Mesokarp muss man auch nicht hübsch sein, sondern delikat reicht. Zwar noch etwas grünstichig, aber geschmacklich das Ziel erfüllt.
Johannisbeeren weiss
Jedem, welcher der Schweiz vorwirft, sie wäre etwas langsam unterwegs, dem sollte man um die Ohren klatschen, dass es Anfang Oktober noch weisse Johannisbeeren aus Holland gibt. Crazy, in Oranje ticken die Uhren wirklich noch eine ganze Ecke anders. Generell ist uns eine feste Saison lieber, aber dies wäre nochmal eine Möglichkeit, dir einen Schwung sommerliche Säure für den Winter einzulegen.
Kaki Romagnola
Was für manche der Rosenkohl ist, ist bei mir die Kaki. Die Liebe zu ihr bekam schon früh einen sauren Dämpfer, der mir bitter im Gedächtnis geblieben ist. Lag sicher an den Tanninen. Schon klar, die meisten Züchtungen sind gerbstoffarm und ihre Konzentration auch eine Frage des Reifegrads, aber manche Traumata bekommt man weder mit einem neuen Versuch, noch einem der spärlich gesäten Kaki-Therapeuten wieder weg. Aber alle anderen dürfen sich freuen, dass sie die kalten Monate zuverlässig versüssen.