Marktbericht vom 15. Februar 2023
Marktbericht vom 15. Februar 2023
Marktbericht vom 15. Februar 2023
Aktuelles auf dem Markt Auberginen, Bärlauch, Barbucine, Castelfranco, Cima di Rapa di Lecce, Radicchio Rosa di Gorizia, Snackgurken, Morcheln, Steinpilze, Wilder Blumenkohl, Mandarinen Orri, Rhabarber aus Holland, Orangen Tarocco
Problematisch und Saisonende Lollo grün, Federkohl rot, Frisée Engelshaar, Salanova grün
Zur Lage auf dem Markt
Der Februar macht es uns nicht gerade einfach. Natürlich finden wir auch in diesen Tagen wunderbare Trouvaillen auf dem Markt. Dennoch hadert unser Einkauf mit einer mediokren Qualität bei Standard-Salaten, hohen Preisen bei Peperoni und Gurken oder der schwierigen Verfügbarkeit diverser Microgreens. Doch wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder. Wir machen das Beste aus der Situation und erfreuen uns an allem Schönen und Frischen vom Zürcher Engrosmarkt. Da gibt es nämlich einiges.
Schweizer Auberginen
Die Gebrüder Meier verbauen in ihren Treibhäusern so ziemlich alles, was technisch machbar und ökologisch sinnvoll ist. Fossilfreies Heizen durch Abwärme, Ehrensache! Photovoltaik, logisch! Co2 für die Düngung, gefiltert aus der Umgebungsluft, auch das haben sie am Start. So können wir dir bereits heute regionale Auberginen aus Hinwil anbieten. Nicht in grossen Mengen verfügbar, aber auf expliziten Wunsch problemlos machbar.
Bärlauch
Ein paar Sonnenstrahlen reichen aus und der wilde Waldknoblauch beginnt sein Unwesen zu treiben. Es ist kein Geheimnis, dass ich mit der Bärlauch-Saison wenig anfangen kann. Und nun startet diese verfluchte Zeit bereits Mitte Februar. Horror! Wenigstens sind die Preise der mageren Bündchen noch exorbitant und grosse Absatzmengen sind daher nicht zu erwarten. Immerhin…
Barbucine
Dem heikelsten Vertreter der Frisée-Zunft sieht man seine schlechte Laune gut an. Hellgelber Engelshaar-Frisée ist auch unter normalen Umständen nicht leicht zu finden. Als Alternative legen wir dir Barbucine aus Frankreich ans Herz. Die Chicorée-Sorte mit den fein gezackten Blättern, erhalten wir in einer grossartigen Qualität. Unbedingt austesten.
Cima di Rapa di Lecce
Vor Jahrzehnten war der Engrosmarkt fest in italienischer Hand und Apulien war der Ursprung vieler erfolgreicher Gmüesler-Karrieren. Kein Wunder bekam der Cima di Rapa mit dem extra-fetten Broccoli-Herzen den Beinamen dieser barocken Gemüsestadt auf der Halbinsel Salento. Wie unser Gemüse vor über 40 Jahren in Zürich gehandelt wurde, zeigt diese Dok von 1978 auf beeindruckende Weise. Was für Styler, was für Schnäuzer! Älteren Branchensemestern drückt es da gleich das Erinnerungs-Pipi in den Augen.
Rosa di Gorizia
Das Liebesfestival der Zweiertische haben wir hinter uns. Doch diese Salatrose eignet sich auch heute noch formidabel, die Herzen deiner Liebsten zu gewinnen. Die Region um die italienisch-slowenische Grenzstadt Goriza ist nicht nur die Heimat der Traubensorte Ribolla Gialla, sondern auch die Herkunft dieser Radicchiosorte. Blumiges Aussehen, herb-schöne Bitterstoffe. So muss Salat sein!
Morcheln & Steinpilze
Du wirst keine Wildpilze finden, die mehr Reisekilometer auf dem Buckel haben. Morcheln erhalten wir in einer prächtigen Qualität aus China, Steinpilze aus dem fernen Südafrika. Muss nicht sein und passt nicht in die Zeit. Totschweigen wollen wir es trotzdem nicht. Die Verantwortung trägt, wer sie bestellt.
Wilder Blumenkohl
Auch wenn die Verfügbarkeit von Wildem Blumenkohl vom Keltenhof in den vergangenen Monaten einer Lotterie glich, wagen wir es, unseren Liebling wieder einmal im Marktbericht zu erwähnen. Die gestrigen Ankünfte gaben Grund zur Freude und auch wenn uns dieses Produkt immer mal wieder schlaflose Nächste beschert, ist es eines unserer liebsten Sorgenkinder.
Mandarine Orri
Die originale Jaffa-Orri ist ein Kind des 1921 formierten Volcani-Centers. Bereits einige Zeit vor der Gründung des Staates Israel in Ben Sherman entstanden, ist diese Forschungsanstalt der Hauptgrund dafür, dass du heute überall auf der Welt landwirtschaftliche Produkte aus dieser Region findest. Sicherlich keine unproblematische Geschichte, aber für unsere Branche sehr spannend und wichtig. Politisch wollen wir uns hier nicht die Hände verbrennen. Orri-Mandarinen bekommen wir mittlerweile auch aus Spanien. Wir schicken dir das, was uns täglich am besten gefällt.
Tarocco Orangen
Die Kälte in der Ebene Catanias hat ihren Dienst getan und die Schalen der Bio-Taroccos von Angela Arcoria tiefrot verfärbt. Das schaut nicht nur äusserlich blendend aus. Auch geschmacklich schwingen sich unsere liebsten Halbblut-Orangen zu einem letzten Höhenflug auf. In ein paar Tagen ist Ende Gelände. Es lohnt sich zuzuschlagen.