Marktbericht vom 15. Dezember 2021

Marktbericht vom 15. Dezember 2021

Marktbericht vom 15. Dezember 2021

Aktuelles auf dem Markt Flowersprouts aus der Schweiz, Mönchsbart, farbiger Kurkuma, Baby Pak Choi vom Keltenhof, RAF Tomaten, Artischocken Mammole¸ Bitterorangen, Birne Fred, Orange Navel Chocolate

Problematisch und Saisonende Ruccola rot, Knoblauch jung, Birne Celina, Salanova, Brunnenkresse, Koppert Basil Cress

Mammole-Artischocken
Mammole-Artischocken

Artischocken

Es sind mehrjährige Stauden. Solange die Pflanze lebt, bildet sie auch jedes Jahr Blüten. Gegessen wird der Blütenboden der noch geschlossenen Blüte sowie das verdickte Ende der Blüten-Hüllblätter. Sonst nichts. Man muss sich beim Rüsten etwas Mühe geben, und Mühe bedeutet Arbeit. Diese lohnt sich aber allemal. Die Herzen frischer Artischocken gelten nicht zufällig als Inbegriff luxuriösen Gemüses, durchaus vergleichbar mit dem Nimbus von Spargel vor zwanzig Jahren. Ihr Geschmack ist zart und ziemlich einzigartig. Bei den mittleren Sorten kannst du zwischen den eher kleinen, giftig stacheligen Spinosi, unseren länglichen mittleren Exemplaren und den violetten, bauchigen Mammole wählen. Sie Alle haben den Absender Bella Italia. Magst du lieber gross, so sind die Jumbos aus Spanien das Richtige für dich. Einzig für die beliebten Carciofini müssen wir uns noch bis im Januar gedulden. Das neue Jahr kommt bestimmt!

Mönchsbart

Unsere Amici nennen ihn Barba di Frate, Agretto oder auch Ballerina. Balla, balla, Ballerina… Die Pflanze wächst wild in den von der Gischt salzgetränkten Dünenwiesen Italiens und wurde früher in grossem Ausmass zur Sodagewinnung geerntet. Er war selbst in seiner Heimat für lange Zeit fast in Vergessenheit geraten. Das verstehe ich nicht. Der Geschmack ähnelt dem von Spinat, ist aber viel eleganter, schön mineralisch und mit einer Spur Meer. Ein Teller Spaghetti mit Barba di Frate, einem Hauch Knoblauch, Chilli, Sardellen und einem Schuss Olivenöl – meraviglioso!

Flowersprouts

Wenn der Kohl mit der Rose. Seit dem Saisonstart vor ein paar Wochen kämpften wir immer mal wieder mit Verfügbarkeitsproblemen und mussten auf holländische Ware zurückgreifen. Das gefiel uns nicht. Das sollte sich nun erledigt haben. Die Kalettes sind ein junges und zartes Gewächs. Nicht nur der mild-nussig-süssliche Geschmack ist überraschend, sondern auch die Konsistenz. Das Minigemüse ist immer knackig, die Röschen fallen auch beim Sieden in Salzwasser nicht auseinander. Spannend dabei: Das Wasser verfärbt sich intensiv lila-grün und dennoch bleibt auch die Farbe des Gemüses erhalten.

RAF-Tomate

RAF ist der gewöhnungsbedürftige Sortenname dieser Fleischtomate und steht nicht etwa für den Deutschen Herbst, sondern für «Resiste A Fusarium». Damit ist ihre Resistenz gegenüber der Fusarium-Welke (Wurzelfäule) gemeint. Die Tomate hat eine grünrötliche Färbung mit dunkleren Streifen. Wo andere Sorten süsslich schmecken, hat sie einen leicht salzigen und würzigen Geschmack. Das auffälligste Merkmal ist ihre Fleischigkeit: kaum Kerne und nicht wässrig. Nicht gerade saisonal. Aber ganz ohne Tomaten können und wollen wir auch im Winter nicht leben. Diesen Luxus gönnen wir uns.

Mönchsbart aka. Barba di Frate
Mönchsbart aka. Barba di Frate

Bitterorangen

Neben der Cedri gehört die Bitterorange mit ihrem charakterstarken Exokarp zu unseren Winter-Favoritinnen. Ihr Aroma ist jedoch sehr bitter. Bei den vorhandenen Häutchen, die das Fruchtfleisch umhüllen, gestaltet sich der Geschmack ähnlich herb, was ihr zu ihrem Namen verhalf. Die Frucht liefert ohnehin eine durchdringende Säure, sodass sie nicht in unbearbeiteter Form gegessen werden kann. Und dennoch bereichert sie die Speisenwelt in vielerlei Hinsicht. Gerade ihr unverkennbares Aroma ist vorteilhaft für die Verbindung mit dominanten Wildgerichten und akzentuiert herzhafte Fisch-Kreationen. Daneben ist die Bitterorange jedoch in erster Linie für ein ganz bestimmtes Lebensmittel unverzichtbar, nämlich das Orangeat.

Bitterorangen
Bitterorangen

Orange Navel Chocolate

Wir haben Zitrusfrüchte soweit das Auge reicht. Die süsse und besonders saftige Blondorange mit der braunen Schale darf da auch dieses Jahr im Orangen-Reigen nicht fehlen. A propos Orangen. Wir wissen, dass ihr uns nicht recht glaubt, dass die Blutorangen noch keine Spur blutig sind. Ohne nächtlicher Frost wird das aber leider wirklich nichts.

Basil Cress von Koppert

Die zarten Blättchen mögen aktuell in Hollands Triebhäusern nicht recht spriessen. Koppert vermeldet uns einen Unterbruch von unbestimmter Dauer. Zum Glück gibt es unsere FARM Gschpänli Margret und Andreas von 2bfresh. Sie ernten für euch täglich ein umfassendes Sortiment an Micro-Greens im naheliegenden Füllinsdorf, inklusive duftigem Micro-Basilikum. Und wisst ihr was? Margret ist nicht nur eine begnadete Gärtnerin, sondern auch die grandioseste Christstollen-Bäckerin der Welt!

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