Wynauer Bio Brunnenkresse

Nicht bloss ein Produkt, sondern ein Kulturgut

Brunnenkresse wurzelt im Wasser

Brunnenkresse wächst am Grund von Quellwässern, Bächen und Gräben. Die Sprossen können bis zu 60 cm lang werden. Die Stängel ragen bis über die Wasseroberfläche hinaus. Dort sind dann ihre kräftigen, grünen Blätter zu sehen. Im Hochsommer blüht die Brunnenkresse weiss. Brunnenkresse kommt wildwachsend weltweit vor, vorausgesetzt, sie hat sauberes, klares Wasser. In der Kultur in flachen, von Wasser durchflossenen Becken erfolgt ihre Vermehrung meist über Sprossstücke, die neue Wurzeln bilden. Botanisch ist die Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale) ein Kreuzblütler (Brassicaceae). Die Gartenkresse (Lepidium sativum) hat zwar teils ähnliche Eigenschaften, z.B. den scharfen Geschmack aufgrund der enthaltenen Senfölglycoside. Aber die Pflanzen sehen unterschiedlich aus und sind nicht nahe verwandt.
Ausser während dem Blühen im Juni und Juli lässt sich Brunnenkresse ganzjährig ernten, ausschliesslich mit viel Handarbeit mit Schere oder Sense. Das Schnittgut kommt dann schnellstmöglich zu den Kundinnen und Kunden – Brunnenkresse soll möglichst frisch verzehrt werden.

Wynauer Brunnenkresse – eine Tradition

Der Gärtnermeister und Grossvater Mathias Motzet gründete 1905 die Wynauer Kresse-zucht. Er fand in den Brunnmatten flaches Gelände und vor allem ausgezeichnetes Quell-wasser.
Das gesamte Gelände von 12 Hektaren umfasst die Becken für Kresse sowie zahlreiche, artenreiche Biotope, die für den Naturschutz wichtig sind.
Vater Mathias Motzet führte den Betrieb von 1945 bis 1977. Der Enkel des Gründers, auch Mathias Motzet, betreibt heute die Kressezucht zusammen mit seiner Frau Ingrid. Da eine familieneigene Nachfolge nicht in Sicht ist, wird zusammen mit der Stiftung Wasserland Oberaargau intensiv nach Wegen gesucht, um dieses kulturelle und biologische Kleinod erfolgreich weiterführen zu können.
Die Anlagen in Wynau sind der letzte professionell funktionierende Brunnenkresse-Betrieb in der Schweiz- ein einzigartiges Kulturerbe des Oberaargaus.
Heute lassen sich in 28 Becken jährlich rund 25 Tonnen Brunnenkresse ernten. Seit eh und je sind es Bioprodukte. Dünger und Pestizide kommen nicht zum Einsatz

Nahrungsmittel und Heilkraut

In Europa wurde die Brunnenkresse schon im Mittelalter als Nahrungsmittel und Heilkraut geschätzt.
Der Geschmack der Brunnenkresse ist kräftig und herb und erinnert an Senf oder Rettich. Um in den Genuss des vollen Aromas zu kommen, wird empfohlen, sie roh zu verzehren. Sie kann als kräftiger Salat zubereitet oder klein geschnitten über andere Salate gestreut wer-den. Auch auf einem Butterbrot oder als Zusatz zu Frischkäse macht sich die Brunnenkresse gut. Die Käserei Melchnau stellt einen Käse sowie eine Fonduemischung mit Kresse als Bestandteil her.
Wer im Internet nach „Brunnenkresse Rezept“ sucht, wird rasch fündig.
Brunnenkresse als Heilpflanze
Die Brunnenkresse wirkt appetitanregend, harntreibend und fördert den Stoffwechsel. Zudem soll das Kraut bei Akne helfen oder Entzündungen in Mund und Rachen hemmen.
Auffällig ist der hohe Gehalt an Vitamin C der Brunnenkresse. Er ist rund zehn Mal höher als beim Kopfsalat.

Zuletzt aktualisiert am 22. November 2023 von Tiziano Marinello.

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