Quitten

Das Rosengewächs für starke Unterarme

Der klingende Name Cydonia steht nicht nur für die poetische Beschreibung des antiken Kreta oder für eine Mars-Region (das ist die Region mit dem mystischen Marsgesicht…), sondern auch für die Pflanzengattung, zu welcher die Quitte botanisch zu zählen ist (Cydonia oblonda).
Auch die Bezeichnung Marmelade haben wir der Quitte zu verdanken. Sagt man diesem Kernobstgewächs auf Portugiesisch doch Marmelo, was wiederum vom griechischen melimelon (Honigmelone) abgeleitet ist. Soviel zur Etymologie…

Botanisch gehört die Quitte, wie Äpfel und Birnen, zu den Rosengewächsen. So kann es vorkommen, dass man einen Quittenbaum, der noch unreife Früchte trägt, mit einem Apfelbaum verwechseln kann.

Die Quitte macht es uns bei der Verarbeitung nicht gerade einfach. Spürt man es doch noch tagelang in den Unterarmen, nachdem man die harte Frucht verarbeitet hat. Dennoch gibt es viele „Quittophile“, die genau diese herbe Eigenwilligkeit der Quitte schätzen. Ein weiterer Vorteil ihrer herben Säuerlichkeit ist zudem, dass sich nur selten Insekten und Vögel an den Früchten vergreifen. Gespritzt werden muss ein Quittenbaum fast nie.

Wehe dem, der seinen Gästen zu früh Quitten feilbietet! Obwohl bereits Ende August Ware aus der Türkei oder Frankreich erhältlich ist, entfaltet sich das volle Aroma erst später im Herbst, wenn die Quitten goldgelb und schwarz gepunktet sind. Die Quitte verlangt nach Geduld und dem richtigen Zeitpunkt der Ernte.

Ob als Gelée, als Schnaps oder als Salat: Es ist an der Zeit, dass der Quitte wieder die Ehre zuteilwird, die sie verdient.

Zuletzt aktualisiert am 29. Juli 2015 von Tiziano Marinello.

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