Marktbericht vom 13. Dezember 2023

Marktbericht vom 13. Dezember 2023

Marktbericht vom 13. Dezember 2023

Aktuelles auf dem Markt Carciofo Romanesco, Cipolotti rossi aus Kalabrien, Igel-Stachelbart (Pom Pom), Maitake, Radicchio Rosa del Sile, RAF Tomaten, Bergamotten, Bitterorangen, Litchi, Tarocco, Tacle, diverse festtägliche Sommerfrüchte (muss nicht sein)

Problematisch Bintje Kartoffeln, Kalettes, Lauch gebleicht, Tomaten Frankreich (Zebra, Noir de Crimée, etc.), Vanille Kaki

Carciofi Romanesco aus Sardinien
Carciofi Romanesco aus Sardinien

Artischocken Romanesco

Reif für die Insel? Dann liegst du mit diesen sardischen Artischocken genau richtig. Und ja liebe Klugscheissende. Eigentlich stammt die Carciofo Romanesco aus Lazio. Doch die Cooperativa «Valle del Coghinas» scheint im Norden des italienischen Eilandes aber einen super Job zu machen. Manchmal führen die vielen Wege von Rom halt via Sardinien zu uns in die Markthalle nach Zürich. Prädikat empfehlenswert.

Cipolotto rosso

Und gleich noch eine mangelnde Präzision punkto Geografie. Sie sehen aus wie junge Tropea-Cipolotti, kommen ebenfalls aus Kalabrien, stammen aber ein paar Kilometer weiter nördlich aus dem Städtchen Maida in der Provinz Catanzaro. Einen geschmacklichen Unterschied zu den originären Tropeas werden wahrscheinlich nur die stolzen Bewohner von der Küste ausmachen können.

Igel-Stachelbart (Pom Pom)

Pilze waren in den vergangenen Monaten das Thema Nummer 1 in der Gastro. Ist ja schliesslich auch ein spannendes Buch mit sieben Siegeln. Bei spezielleren Sorten wollen wir dir keine stabilen Verfügbarkeiten garantieren. So auch beim Igel-Stachelbart. Fix auf dein Menu würden wir ihn also nicht setzen, auch wenn uns für die kommenden Tage sichere Ankünfte aus Holland versprochen wurden. Bitte nicht hauen, wenn es nicht klappen sollte.

Maitake

Auch beim Maitake vom Keltenhof wollen wir dir nicht zu viel versprechen. Doch nach einem kurzen Unterbruch ist der Gemeine Klapperschwamm ab morgen wieder in kleinen Mengen verfügbar. Punkto Umami kann ihm nichts das Wasser reichen und er war der Star in unserem veganen Gang an der Igeho im Blutigen Lauch.

Radicchio Rosa del Sile

Die Cicoria-Sorten Castelfranco oder Trevisano borgen sich ihren Namen von den Orten, bei welchen sie produziert werden. Bei der kitschigsten Varietät der Radicchio-Welt stand der Flussname «Sile» Pate. Man sollte den Barbie-Salat mit seinem zarten Antlitz nicht unterschätzen. Fleischig im Biss und nach einer dezenten Süsse umgarnt dich eine feine Bitternote. Mega!

Bitterorangen Bio

In den Familienstammbäumen diverser Zitrusfrüchte steht die Bitterorange, oder Pomeranze, weit oben. So ist sie beispielsweise ein Elternteil der Clementine. Die Bitterorange selbst ging vermutlich aus einer Kreuzung von Mandarine und Pampelmuse hervor. Ohne das Orangeat der Pomeranze müsste Britannien auf ihre Marmelade verzichten, es gäbe keinen Curaçao und keinen Aranciata Amara. Viele, in der Parfumerie verwendete, zitronige Kopfnoten verdanken wir ebenfalls dieser herben Frucht. Ohne sie wäre die Welt, in geschmacklicher Hinsicht, ein weniger schöner Ort.

Tarocco Orangen

Die Königin vom Fusse des speienden Ätna gibt geschmacklich schon einiges her. Dazu sind mittlerweile schöne Kaliber verfügbar, welche sich behände von ihrer Schale trennen lassen. Farblich noch bleich, geschmacklich bereits eine Freude.

Cipollotti Rossi aus Kalabrien
Cipollotti Rossi aus Kalabrien

Tacle Mandarine

Die Kreuzung von Tarocco und Clementine habe wir dir bereits letzte Woche schmackhaft gemacht. Die neusten Ankünfte machen aber dermassen Freude, dass wir das gekreuzte Wunderding noch einmal erwähnen wollen. Perfekte Säure mit ordentlicher Geschmackspower. Dank dem etwas gesetzteren Aromaprofil der Clementine, kann man davon auch gleich mehrere Stück verdrücken ohne zu übersäuern.

Orangen Chiocolate

Kennst du das noch vom Wassermalkasten in der Primarschule? Wenn da alle Farben zusammengepanschst werden, erhältst du das feinste Kackbraun. Die Farbe dieser Orangen erinnert ein bisschen daran. Geschmacklich sind sie medioker und beim Schälen brichst du dir beinahe die Finger. Also, ausser Marketingspesen, nix gewesen. Mit der bräunlich-schlammgrünen Chiocolate-Orange gewinnst du keinen Blumentopf. Sorry!

So sieht Vielfalt aus. Jetzt ist Orangensaison!
So sieht Vielfalt aus. Jetzt ist Orangensaison!

Bergamotte

Auch sie findet dieses Jahr nicht zum ersten Mal Erwähnung im Marktbericht. Doch die Qualität ist bombastisch und wenn du dich noch nie an dieser Zitrusfrucht versucht hast, wäre jetzt der ideale Zeitpunkt dazu.

Litchi

Ausnahmsweise eine weitgereiste Exotin im Marktbericht. Warum? Weil es die besten Litschis sind, die wir seit langem gegessen haben und sie in Bundform mit Blatt wirklich ziemlich nice aussehen. Mit ihrer Herkunft gewinnen sie hingegen keine Sympathiepunkte. Denn auch wenn auf dem Papier «Frankreich» steht, stammen sie aus 8800km Entfernung, vom französischen Übersee-Département La Réunion. Schlechtes Gewissen ahoi. Aber eben. Leider geil…

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